Ein Theaterstück frei nach der Romanvorlage von Victor Hugo
Unter den aufmerksamen Augen des Gefängniswärters Javert hat Jean Valjean 19 Jahre bei den Galeeren in Toulon verbracht. Für ein Verbrechen, für das er sich noch immer rechtfertigt. Vor 19 Jahren stahl er Brot für seine Schwester und ihr hungerndes Kind.
Nun soll er endlich freikommen, Valjean will ein neues Leben beginnen. Doch der gelbe Pass, das Zeichen für Verbrecher und seine Gefangenennummer 24601 auf seiner Brust brandmarken ihn als Aussätzigen der Gesellschaft. Verzweifelt auf der Straße zusammengebrochen findet ihn der Bischof von Digne, der Valjean Obdach für die Nacht gewährt. Der Bischof ist der erste, der Valjean als Menschen sieht. Am fein gedeckten Tisch lässt der Bischof dem ehemaligen Gefangenen ein Mahl auf seinem Silbergeschirr servieren. Eine Versuchung, der Valjean nicht widerstehen kann. In der Nacht schleicht er sich aus seiner Kammer, ergreift das Silber und die Flucht. Doch schon nach wenigen Straßenbiegungen läuft Valjean Javert in die Arme. Dieser erkennt das Silber und bringt den Dieb zurück zum Bischof. Im Hause des geistlichen ist der Diebstahl des Silbers bereits bemerkt worden, doch zur Verwunderung aller erklärt der Bischof, dass das Silber ein Geschenk für Monsieur Valjean sei. Mit dem Silber schenkt der Bischof Valjean die Möglichkeit des Neuanfangs, die er sich immer gewünscht hat.